Samstag, April 21, 2012

Mutter und ich

Dass dieser Tag kommen wird, war mir nicht klar.

Kunde: „Stell dir mal vor, du könntest meine Mutter kennen lernen.“

 *verschlucke mich fast an meinem Gläschen Sekt*

Ich: „Tschuldigung? Kannst du das wiederholen?“

Kunde: „Stell dir einfach mal eine Begegnung mit ihr vor.“

Ich: „Aber ich kenne die gute Frau ja gar nicht!" (und will sie auch nicht kennen lernen)

Fehler.

Kunde: „Eben! Hättest du denn Lust sie kennen zu lernen?"

Ich: „Wieso sollte ich? Du weißt ganz genau dass ich keinen privaten Umgang mit meinen Kunden pflege.“

Kunde: „Ach hab dich nicht so. Wir kennen uns jetzt über ein Jahr und es wird Zeit die Beziehung auf den nächsten Level zu bringen. Findest du das denn nicht? Dir liegt doch etwas an mir. Ich merk das doch. Ich hab dich getestet. Und ich weiß dass du mich mehr als "nur magst".“

Ich: „Getestet? Aha, wie das denn?“

Kunde: „ Du hast ja Nummererkennung. Begrüßt mich immer mit Namen. Und immer wenn ich mit meiner Nummer anrufe hebst du ab. Unterdrücke ich die Nummer, hebst du fast nie ab. Also gehe ich Recht mit meiner Annahme dass du ein wenig verliebt in mich bist!„

Natürlich hebe ich bei Stammkunden wesentlich lieber ab, als bei anonymen Anrufer. Stammkunde ist König.

Ich: „ Bild dir jetzt mal lieber nichts darauf ein. Und einen nächsten Level wird es nicht geben. Du kennst meinen Standpunkt, den werde ich nicht ändern.“

Kunde: „Schade, dann eben nicht. Vielleicht ein anderes Mal. ich hab Geduld und werde warten.“

Er darf gerne nochmal in einem Jahr fragen. Und bis dahin gerne weiterhin anrufen. Mit Nummererkennung. Genau deswegen mag ich ihn nicht nur, ich liebe ihn.




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